Mittwoch, 30. September 2015

DKV SV-Lehrer Teil II

Vom 24.09. bis 27.09. fand die Ausbildung zum DKV SV-Lehrer (Stufe II) mit Wolfgang Henkel, Ulrike Maaß und Willm Wöllgens in Duisburg statt.

Bettina, Torsten und ich haben erneut erfolgreich teilgenommen. Es gab wieder viele Eindrücke und spannende Trainingsideen die wir mit nach Hause nehmen konnten.

Dieses mal standen SV-Grundtechniken (als Wiederholung der Stufe I), die Abwehr von Fauststößen, Schwingern, Tritten, Stockangriffen, Abwehr von Greifen und Umklammerungen, SV in der Bodenlage, die Verteidigung in lebensbedrohlichen Situationen und und und... auf dem Programm.

Die Palette war wieder sehr breit aufgestellt. Im absoluten Fokus stand immer zu jeder Zeit der methodische Aufbau der Inhalte. Damit diese in die Heimdojos getragen und systematisch aufgebaut werden können.

Es hat wieder viel Spaß gemacht und einige Ideen werden sicherlich mit in unser Training übernommen.

Samstag, 19. September 2015

Koshinkan Training am 17.09. in Oberhausen

Am Donnerstag, den 17.09. machten Christian und ich uns auf zum BSC Oberhausen um am Koshinkan Training von Hans Wecks teilzunehmen.

Wie sollte es anders sein um 17 Uhr an einem Donnerstag, Stau... ohne Ende Stau. Ich brauchte also erst einmal ein bisschen um überhaupt nach Frechen zu kommen, von wo aus wir losfahren wollten. Etwas verspätet kam ich dann endlich in Frechen an, wo Christian bereits 20 Minuten auf mich wartete.

Es ging direkt los. Ab in den nächsten Stau...

Leider erst nach Trainingsbeginn (der war um 19 Uhr) schafften wir es dann schließlich beim BSC Oberhausen anzukommen. Wir zogen uns direkt um und hatten noch die Möglichkeit 20 Minuten mitzutrainieren. Wir beschäftigten uns mit verschiedenen Reaktionsübungen, bei denen die Partner Rücken an Rücken standen und sich direkt nach dem Lösen angriffen bzw. verteidigten und mit unterschiedlichen Halteübungen, die die eingenommenen Stellungen und die Körperhaltung aufs äußerste austesteten. Es war ein riesen Spaß.

Anschließend übernahm Christian das Training und zeigte verschiedene Kombinationen am Partner. Kämpferisch, direkt, effektiv, frech und alles aus unseren Katas. Die Teilnehmer waren sichtlich begeistert, so dass die Trainingszeit Kurzerhand etwas überzogen wurde.

Auch wenn die Trainingszeit für uns leider sehr kurz ausgefallen ist, hat sich die Tour sehr gelohnt. Nach dem Training hatten wir schließlich die Möglichkeit uns mit Hans über das Koshinkan und auch Karatepraxis auszutauschen.


Das Koshinkan bietet spannende Möglichkeiten, auch vor allem für mein eigenes Karate. Hierzu später mehr...

Sonntag, 13. September 2015

Kata & Effektiv-Bunkai Lehrgang in Brühl

Der Shotokan Kata & Effektiv-Bunkai Lehrgang am 12.09. in Brühl war ein voller Erfolg.



Der Lehrgang wurde von Seoung-Sook Park (KDNW Landestrainerin Kata) und mir gehalten. Seoung-Sook machte den Anfang und erläuterte zunächst Namen, Herkunft und Merkmale der Kata Wankan. Anschließend führte Sie uns mit verschiedenen Kombinationen und Übungsformen in die Kata ein.

Für mich besonders spannend waren die vielen kleinen Details um die einzelnen Bewegungen einzuleiten und abzuschließen, welche für eine ganz andere Dynamik der Kata sorgten.

In der zweiten Einheit haben wir uns dann mit verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der ersten Kata-Sequenzen beschäftigt. Ein besonderes Augenmerk lag darauf die Kata als Formelsammlung zu betrachten, welche uns für die unterschiedlichen Aufgaben verschiedene Lösungswege aufzeigt. Die Kata ist wie das "ABC" zu betrachten, am Anfang lernen wir dieses in einer festen Reihenfolge, doch um es letzten Endes anzuwenden müssen wir die Buchstaben unterschiedlich kombinieren, damit sie für die entsprechende Situation passen.

Die dritte Einheit wurde dann wieder von Seoung-Sook übernommen. Wir bauten die zuvor gelernten Kombinationen zur Kata zusammen. Auch hier gab es wieder ein besonderes Highlight für mich. Die wohl kürzeste Shotokan-Kata bietet uns einen zweiten Teil, welcher aus alten Dokumenten und Überlieferungen rekonstruiert wurde. Wir übten also nicht nur die "offizielle" Version der Wankan, sondern auch den wahrscheinlichen zweiten Teil der Kata.

Den Abschluss habe ich dann wieder übernommen und es ging noch einmal richtig zur Sache. Neben verschiedenen Würfen und Hebeln, verteidigten wir uns auch in Rückenlage vom Boden, gegen einen auf uns eintretenden Angreifer. Auch hier ließ uns die Wankan nicht im Stich und bot uns Möglichkeiten wieder Herr der Lage zu werden.

Alles in allem war es wieder ein sehr anstrengender und schöner Lehrgangstag.



Freitag, 11. September 2015

Was ist eigentlich Effektiv-Bunkai?

Bunkai bedeutet so viel wie Analyse, Zerlegung oder Zersetzung und setzt sich im Zuge dessen aus den sogenannten „drei O’s“ zusammen:
  1. Omote
  2. Okuden
  3. Oyo

Omote

Unter Omote versteht man im Allgemeinen die "offensichtliche Anwendung". Das bedeutet, dass wir in dieser Form des Bunkai, die Techniken der Kata nehmen und exakt so ausführen, wie wir Sie sehen. Also einen Zuki (Fauststoß) auch als solchen verwenden.

Okuden

Mit Okuden ist das innere, verborgene Potential einer Kata gemeint. Hierbei wird versucht, sich nicht auf die Technik an sich, sondern auf das hinter der Technik steckende Prinzip zu konzentrieren. Wenn wir wieder den Zuki als Beispiel nehmen, wird hier die "ganzheitliche" Bewegung genutzt. Anstatt nur den Fauststoß zu sehen, wird z.B. auch die rück-holende Hand (Hikite) genutzt.

Oyo

Im dritten Schritt, dem Oyo geht es dann um die Umwandlung der zuvor gelernten Techniken und Prinzipien zur praktischen und effektiven Anwendung. So nutzen wir das Prinzip Zuki nicht nur um einen Angreifer zu fassen, hierdurch zu kontrollieren (dominieren) und diesen anschließend in den eigentlichen Fauststoß zu ziehen, sondern wir verwenden dieses Schema frei im Kampf. (Greifen, kontrollieren, ziehen, schlagen) Bei Oyo handelt es sich also, wenn man so will, um den Übergang von der eigentlichen Technik (Prinzip) in die freie Selbstverteidigung.

Alles was wir finden ist richtig!

Wir können nicht wissen, welche Anwendung sich die alten Meister für eine Kata-Sequenz vorgestellt haben, das ist schade aber auch gut. Denn:

Alles was wir in der Kata finden und das für uns funktioniert ist somit richtig!!!


Effektiv-Bunkai

Kommen wir nun zum Effektiv-Bunkai. Dieser Begriff ist natürlich ein Kunstbegriff und soll davon abheben, dass die Anwendung nicht im ersten "O" (Omote), wie i.d.R. üblich, sondern im Bereich von Okuden und Oyo stattfindet, sodass nicht mehr nur offensichtliche Anwendungen der sowieso sichtbaren Techniken geübt werden. 

Denn wenn man ehrlich ist, kann dies jeder für sich alleine, der den Ablauf der Kata kennt...

Mit Effektiv-Bunkai wollen wir also "echte", "anwendbare" Methoden aus der Kata herausarbeiten um diese dann im freien Kampf (bzw. in der Selbstverteidigung) zu verwenden.

Montag, 7. September 2015

Karate-SV Expert Lehrgang Teil III

Es war wieder herrlich, am 05.09. haben wir uns wieder zu einem Karate-SV Expert Lehrgang getroffen. Dieses mal zum 3. Teil der 4-teiligen-Lehrgangsreihe.

Die Teilnehmer
Es standen die folgendem Themen auf der Agenda:

  1. Intensiv-Abruftraining des eigenen Könnens durch variable Angriffe
  2. KRAV-MAGA Training
  3. Vergleich der Stärken der Systeme KRAV-MAGA & KARATE-SV
  4. Training mit KRAV-MAGA- und Karate-Techniken und Bezug zur Kata
Wir starteten mit einer kurzen Wiederholung der bisherigen Prinzipien aus den vorangegangenen Lehrgangsteilen in den Tag. (siehe z.B. http://danielskaratedo.blogspot.de/2015/09/effektiv-verteidigen-durch.html) So wurden wir gut warm und konnten uns schon einmal gut auf den bevorstehenden Tag einstellen.

Die erste Einheit wurde von Christian geleitet und führte von einfachen Angriffen hin zu immer variableren Angriffen (Greifen, Schlagen, Halten, Treten...) bis hin zu mehreren Angreifern. Im Vordergrund stand es, die gelernten Prinzipien auch unter Stress abzurufen.

Der zweite Teil des Lehrgangs wurde dann von Sascha übernommen. Wir trainierten einige Drills aus dem typischen Krav-Maga Training. Hier wurden wir, teilweise spielerisch, ganz schön gefordert. Den Schalter umlegen, explosiv, agressiv und mit Siegeswille arbeiten, kein Aufgeben... und anschließend wieder runterkommen und den Überblick erhalten. Es wurden spannende Überungsformen vorgestellt, die auch gut in unser "normales" Karate-Training integriert werden können.

Der dritte Teil des Lehrgangs bildete dann wieder die Pause und der Theorieteil. Hier ging es um das Thema "Benchmark". Wir verglichen die Stärken und Schwächen unterschiedlicher Systeme, immer mit dem Blick auf unser Karate. Warum fehlen im Karate oft die Jugendlichen? War nur eine der interessanten Fragen die wie unter die Lupe nahmen.

Zu guter Letzt ging es wieder auf die Matte. In zwei Gruppen erarbeiteten wir Selbstverteidigungstechniken anhand der gelernten Prinzipien. Hier konnte man sich noch einmal so richtig austauschen und Ideen ausprobieren. Eine sehr gute Idee um zu prüfen, ob die eigenen Anwendungen auch praktisch, zielorientiert anwendbar sind.

Ich freue mich schon auf Teil 4. :)

Karate-SV Freitag in Brühl am 04.09.2015

Der Karate-SV Freitag am 04.09. war wieder ein voller Erfolg. Mit 18 Teilnehmern war die Halle wieder gut gefüllt.

Vom Anfänger und Nicht-Karateka bis Experten waren alle Kenntnisstände vertreten.

Über ein kurzes Lauf- und Klatschspiel wurde die Einheit eingeläutet. Auch wenn nicht für alle sofort ersichtlich, war bereits das Spiel eine Übungsform der ersten SV-Techniken. Dies wurde klarer, als die Partner den Auftrag bekamen 2 Schläge (1mal zum Kopf und 1mal zum Körper) durchzuführen, wobei der zweite Partner das Klatschspiel weiterführen konnte...

Von einfachen geraden und runden Schlägen, über gerade Tritte, sowie Schläge mit einem Stock wurde die Einheit dann immer weiter intensiviert.

Es hat wieder einen riesen Spaß gemacht und ich freue mich schon auf nächsten Monat.

Kommt beim nächsten Termin am 02.10. vorbei! Es lohnt sich!

Die wichtigsten Daten:

Was: Karate-SV Freitag in Brühl
Wann: Freitag, den 02.10. von 19:00 bis 21:00 Uhr
Wo: BTV-SPORTZENTRUM, Von-Wied-Str. 2 - 50321 Brühl (Mehrzweckhalle 2)
Kosten: KEINE!

Dienstag, 1. September 2015

Effektiv verteidigen durch Prozessoptimierung

Um sich effektiv zu verteidigen ist es meist gar nicht nötig komplexe Bewegungsabläufe zu erlernen oder über Jahre verschiedenste technische Feinheiten bis ins kleinste Detail zu trainieren. Dies zeigt sich an modernen Systemen wie dem Krav Maga.

Warum also nicht auch für die Selbstverteidigung, mit Karate als System, eine einfache Struktur schaffen, um in wenigen Schritten erfolgreich zu arbeiten?

Versteht mich nicht falsch, die technische Ausbildung im Karate ist wichtig, gut und auch notwendig und macht unsere Techniken effektiver. Dennoch wird für die reine Selbstverteidigung keine perfekte oder ästhetische Technik benötigt.

Zurück zur Prozessoptimierung... In der Wirtschaft werden komplexe wiederkehrende Aufgaben in verallgemeinerte Prozesse verpackt, um diese effektiv und effizient abarbeiten zu können. Dies ist meiner Meinung nach für die Selbstverteidigung adaptierbar.

Der Verteidigungsprozess der Karate-Praxis ist solch eine Möglichkeit, schnell und flüssig auf einen Angriff zu reagieren.

1) Block nach dem Prinzip "First things first"
2) Konter zu einem Hauptziel
3) Weiterer Konter zu einem Sekundärziel
4) Statik des Angreifers brechen und den Angreifer dominieren
5) Vom Angreifer entfernen

Nehmen wir das ganze mal ein wenig genauer unter die Lupe.

1) Block nach dem Prinzip "First things first"
Die einfachste und schnellste Möglichkeit einen Angriff zu blocken ist es den Körperteil zu nutzen der in unmittelbarer Nähe zum Angriff ist.

Das bedeutet wenn ich z.B. mit dem linken Bein vorne stehe und ich mit einem geraden Schlag zum Kopf angegriffen werde, hat mein linker Arm den kürzesten Weg zum blocken.

Angriffe unter die Gürtellinie könnten / sollten auch mit den eigenen Beinen geblockt werden, etc...
Ein direkter Konter ist natürlich auch eine Option, hierzu muss ich aber bereits auf einen möglichen Angriff vorbereitet sein.

2) Konter zu einem Hauptziel
Nachdem wir erfolgreich geblockt haben, greifen wir auf direktem Wege ein "Hauptziel" an. Was ist ein Hauptziel? Alles wo ich bei jedem Angreifer eine Trefferwirkung zu erwarten habe. Kopf, Hals, Solar-Plexus, Rippenbögen (Leber & Magen), Nieren, Genitalien und alle Gelenke.

3) Weiterer Konter zu einem Sekundärziel
Nach unserem ersten Konter, muss mindestens ein zweiter Konter folgen. Hierbei gibt es keine konkrete Vorgabe der Zielregion, sondern es muss viel mehr situationsbedingt agiert werden. Der Einfachheit halber sollte man nicht außer Acht lassen, dass ein Konter auch immer wieder und wieder und wieder auf das selbe Ziel abgefeuert werden kann, bis der Angreifer von einem ablässt.

4) Statik des Angreifers brechen und den Angreifer dominieren
Nachdem wir den Angriff erfolgreich getötet haben (Ikken Hissatsu) sollten wir dafür sorgen, dass der Angreifer uns nicht mehr ansehen kann. Hierdurch verhindern wir, dass ein weiterer Angriff geplant werden kann. Am besten lässt sich dies durch Schubsen, Werfen, Hebel, etc. verwirklichen. Wobei auch hier die einfachste Variante vorzuziehen ist. Bei diesem Prozessschritt spielt die Dominanz eine entscheidende Rolle. Ich will die volle Kontrolle über den Angreifer, denn ich will den weiteren Verlauf der Auseinandersetzung bestimmen.

5) Vom Angreifer entfernen
Zu guter Letzt gilt es sich vom Angreifer zu entfernen und hierbei die Umgebung aktiv war zu nehmen... ein Angreifer kommt selten alleine...

Wenn wir nach diesem Schema arbeiten ergeben sich oft, vielseitige und flüssige Abläufe in der Verteidigung. Probiert es aus...